BB – Béatrices Blog
Als Stammschreiberin im Online-Magazin von Julia Onken mit eigenem Blog.
Wut macht Mut
Die Feder gespitzt, die Krallen ausgefahren und eine grosse Wut im Bauch. Ich will gerade in die Tasten hauen und austeilen. Schimpf und Schande will ich über das Haupt der Schiesswütigen leeren und den Kabarettisten der sich über den Behinderten Sport lustig machte für seine Äusserungen anprangern. Solche Dummheiten ärgern mich, doch genau in dem Moment in dem ich loslegen will, trudelt eine Botschaft in meinen Mailbriefkasten ein. Gerne lasse ich mich ablenken und schaue nach. Es ist eine Nachricht von Helga S. Giger, einer Schreibfreundin, die ich im FSB-Frauenseminar Bodensee kennenlernte. Sie ist stets eine Garantin für interessante Nachrichten. Was hat sie wohl zu berichten?
Ihr Sohn, reiste in den 80-er Jahren zu einem Sprachaufenthalt nach Schottland und besuchte dort die Old St. Pauls Church in Baltimore, wo er das Gedicht DESIDERATA entdeckte und auf Deutsch übersetzte. Erst glaubte man, der Text stamme aus dem Jahr 1692, doch dem war nicht so. Die Recherchen ergaben, dass diese wirklich eindrücklichen Zeilen im Jahr 1927 von Max Ehrmann, Sohn deutscher Einwanderer verfasst wurde, doch lesen Sie selbst:
DESIDERATA
Sei gelassen inmitten von Lärm und Hast, und denk an den Frieden, der in der Stille liegen kann. Soweit dies möglich ist, ohne Dich selbst aufzugeben, vertrage Dich gut mit allen Leuten. Sag Deine Wahrheiten ruhig und klar, und höre die anderen an, sogar die Dummen und Unwissenden: auch sie haben etwas zu erzählen. Meide laute und angriffige Personen: sie beleidigen den Geist. Wenn Du Dich mit anderen vergleichst, magst du eitel oder bitter werden; denn es wird immer größere und kleinere Menschen als Dich geben. Geniesse, was Du erreicht hast und freue Dich Deiner Pläne. Bleib an Deinem eigenen Fortkommen interessiert, jedoch bescheiden; dies ist ein wirklicher Besitz im Wandel der Zeiten. Nimm Deine Geschäfte mit Umsicht wahr, denn die Welt ist voll Arglist. Aber lass Deine Augen darob nicht blind werden für das, was an Tugenden vorhanden ist; viele Menschen streben nach hohen Idealen, und überall ist das Leben voll Heldenmut. Sei Dich selbst. Täusche insbesondere keine Zuneigung vor. Sei auch nicht zynisch der Liebe gegenüber, denn sie ist angesichts aller Härten und Enttäuschungen so beständig wie das Gras.
Nimm das, wozu Dir Deine Jahre raten, gern entgegen, und gib die Dinge Deiner Jugend mit Anstand auf.
Pflege die Zucht des Geistes, damit Du in einem plötzlichen Unglücksfall gewappnet bist. Aber mach Dich nicht unglücklich mit Dingen, die Du Dir einbildest. Manche Furcht hat ihren Ursprung in Müdigkeit und Einsamkeit. Ausser einer heilsamen Selbstdisziplin – sei nett mit Dir selbst. Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als es Bäume und Sterne sind. Du hast ein Recht darauf, hier zu sein. Und ob Du begreifst oder nicht, das Universum entfaltet sich so, wie es sollte. Leb deshalb in Frieden mit Gott, wen immer Du dafür hältst, und leb in Frieden mit Deiner Seele, was immer Dein Tun und Streben im lärmigen Durcheinander des Lebens sei. Trotz aller Plackerei, aller Enttäuschung und aller zerbrochenen Träume: Die Welt ist doch schön.
Autor: Max Ehrmann 1872 -1945, amerikanischer Jurist, Philosoph und Schriftsteller
Deutsche Übersetzung Michael Giger
Und weiter schreibt sie: Als Michael 1991starb, begann meine Freundin, die Bildhauerin Barbara Keller, eine Grabplatte mit diesem Gedicht zu gestalten. Mehr als 1600 Buchstaben meißelte sie von Hand in den Muschelkalk. Jetzt ist das Werk vollendet und wird in Flawil auf dem Parkfriedhof für alle Menschen sichtbar sein. Sowohl der Gemeinderat und die zuständigen Behörden sind erfreut über das Werk, der Stein kann gesetzt werden. Es bleibt die Frage der Finanzierung, denn die unglaubliche Arbeit von Barbara Keller soll honoriert werden, schreibt Helga in ihrem Mail, und so hat sie sich entschlossen ein Crowdfunding ins Leben zu rufen mit dem Sammelziel von CHF 25‘000.00.
Und wissen Sie was? Meine Wut verflog in null komma nichts. Wie viel sinnvoller ist es doch ein so wunderbares Projekt zu unterstützen. Ein Werk das Trost spendet, mit einem Text der beim Lesen nachklingt, zum Denken anregt und Mut macht. Anstatt wütig zu sein und mich zu ärgern über Dummheiten, ist es doch viel weiser, Geist und Seele zu nähren mit heilsamen Gedanken. Darum entschloss ich mich zu partizipieren und werde, im Rahmen meiner Möglichkeiten, einen Betrag spenden. Und so Ihnen dieser philosophische Text ebenso unter die Haut geht wie mir und sie ebenfalls einen Betrag spenden möchten, hier die nötigen Angaben:
Raiffeisenbank Flawil – Degersheim – Mogelsberg – Oberuzwila
Magdenauerstrasse 1, 9230 Flawil
IBAN CH60 8080 8003 0692 9620 7
lautend auf: Helga S. Giger, 9230 Flawil
VERWENDUNGSZWECK Schrifttafel Barbara Keller
Jetzt hoffe ich, dass Helgas Sammelaktion ein großartiger Erfolg wird und diese schöne Arbeit von Barbara Keller monetär belohnt werden kann. Im Voraus herzlichen Dank an alle, die sich entscheiden mitzumachen, sicher auch im Namen von Helga S. Giger und Barbara Keller.
Und die andere Sache? Da zitiere ich doch lieber einen grossen Dichter, der da schrieb:
Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens!
(Friedrich von Schiller)
Schuldgefühle? Das alles geht mir am Arsch vorbei…
Die Erbsünde als Schuldfrage für ALLE. Einer verliess direkt die Party….. Du bist selber schuld, wenn Du Dich schuldig fühlst…
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O mein Papa war eine wunderbare Clown…
Es gab jedoch auch den anderen Vater, den Poltergeist. Einen Vater, der donnernd fluchte, wenn ihm etwas nicht passte…
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Ich hasse den Muttertag
Etwas verlegen strecke ich meine Feldblumen der Mutter entgegen, doch sie hatte keine Hand frei….
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Macht Älter werden Spass?
Ich spukte in die Hände, legte die Finger auf die Tasten und tippte wild drauflos. Etwas worüber ich sicher schreiben kann…
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Ich bringe den inneren Zensor um
Ich brauche weder Bremsklötze im Hirn, noch will ich mich durch ein moralisches Gedankenkorsett hemmen lassen.
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Erkenntnis in der Badewanne
Entschlossen greife ich zu Bürste und Seife, schrubbe mich ab und aktiviere so meine Durchblutung. Ich will aussteigen, finde keinen Halt. Laut sage ich: «Wie jetzt! Du wirst doch aus dieser Wanne kommen!»
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Bild über der Badewanne von DietschiArt.ch
Midnightblue bei Vollmond
Der Fernblick war einzigartig. Alles war in dieses mystische Dunkel getaucht. Unter uns Wälder, Felder, Dörfer. Nie hätte ich mir träumen lassen wie klar und genau man alles sehen konnte. Der Weitblick fast unendlich.
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Der Mann der Jäger – die Frau die Bewahrerin?
„Die Beine wirken noch länger als sie ohnehin schon sind, weil die mindestens zwölf Zentimeter hohen Absätze den Eindruck vermitteln, dass sie endlos sind. Das Gehen in diesen Schuhen allerdings, ist …
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Beim Schreiben schiessen mir Ideen ein, wie Milch in die Mutterbrust
Es ist die Lust am Formulieren, dem Fabulieren und dem Fantasieren. Die Freude, eine Geschichte zu erfinden, welche meist nicht ganz der Wahrheit entspricht.
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Ein bisschen nachhelfen kann nicht schaden
„Wahre Schönheit kommt von innen“, so möchte ich auch hier provokativ ausrufen: „Stimmt nicht!“
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Vorsätze gratis abzugeben
Männer in Hülle und Fülle, mit und ohne Vorsatz. Begleiten Sie mich in meine Träume…
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Da kommt mir doch glatt die Galle hoch!
Jeder tanzt mit seiner Forderung ums goldene Kalb…..
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Fleischeslust für hartgesottene Veganer
Ein blaues Band umgarnt mich beim Tanzen…..Geständnisse über mein Liebesleben
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Eigenlob stinkt!
Manchmal hat das Alter Vorteile! Ich belegte kürzlich einen Platz im Kurs Autobiographisches Schreiben. Ein Gemeindeanbot von „Hohes Alter – Bassersdorf/Nürensdorf“. Ich hatte somit ein Anrecht den Kurs zu besuchen.
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Pioniere unterwegs; der etwas andere Weg
An einem Sommermorgen, flatterte ein Aufruf in meinen Briefkasten: Machen Sie mit und helfen Sie uns, einen grossen Obstgarten anzulegen, war zu lesen. Siebzig Hochstammobstbäume, Wildobststräucher sowie zwei Wildhecken sollten gepflanzt werden. Eine Heimat für Vögel, Kleintiere, Bienen, Schmetterlinge….
…..nicht bloss ein stinknormaler Flyer……
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Kein Liebhaber in Sicht
Wie ich Grammatik hasse! Einen Satz in seine Einzelteile zu zerlegen grenzt in meinen Augen an literarischen Kannibalismus. Ist Sprache nicht Gefühlssache? Die saugt man mit der Muttermilch ein. Wozu habe ich Ohren? Um zu hören und dem Klang der Worte zu lauschen, die Melodie darin zu erkennen.
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Mein Entschluss steht fest
Ja, ob Sie es glauben oder nicht, ich leiste mir Eine Putzfrau – Eine Wäscherin – Eine Bügelfee – Eine Hundesitterin, obwohl ich gar keinen Hund besitze! Jetzt ist sie verrückt, denken Sie? Ein Snob? Wer kann sich das alles leisten? Etwa DIE? ….
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Virenkiller – Kunterbunt im Schwimmbad
Ich bin ein Fischchen müssen Sie wissen und atme zeitweise über Kiemen. Ohne Wasser bin ich weder Fisch noch Mensch und meine Lebensgeister erlahmen schnell ….
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Guten Tag liebe Leserin, lieber Leser
Was unterscheidet die echte Mitteilung von der Falschmeldung? Erkennen Sie Fake News? Machen Sie sich lesend auf zur Wahrheitsfindung. Viel Spaß.
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Hochleistungscomputer mit Bluetooth Verbindung
Du nuschelst. Sprich deutlicher. Sprich lauter. Immer wieder haute mir meine Mutter diese Sätze um die Ohren.
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